Deutsche Internationale Schule Tbilissi

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17/03/2021

Wir setzen unsere Interviewserie mit den Mitgliedern des Vorstands des Trägervereins der Schule fort. Folgen Sie uns und erfahren Sie mehr über unsere deutschen und georgischen Vorstandsmitglieder, ihre ehrenamtliche Arbeit am Aufbau der Deutschen Internationalen Schule Tbilissi und ihren Blick auf die weitere Entwicklung der Schule.

Diesmal sprechen wir mit dem Vorstandsmitglied Dr. Lika Glonti. Viel Spaß beim Lesen!

Welche Beziehung haben Sie zu Deutschland? Wie sind Sie dazu gekommen, sich für ein deutsches Schulangebot in Georgien zu engagieren?

Ich habe schon als Kind in der Familie Deutsch gelernt, später dann im Kindergarten und in der Schule. Das war bei uns eine Art Familientradition: mein Großvater hatte das damals existierende Deutsche Realgymnasium in Tbilissi absolviert. Als Biologiestudentin war ich fünf Monate lang im Rahmen eines Austauschprogramms an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Später bin ich dann als Doktorandin erneut nach Deutschland gegangen: mit einem Promotionsstipendium des DAAD konnte ich an der Medizinischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München im Forschungszentrum für Neurowissenschaften 1998 promovieren. Meine gesamte Bildungsbiografie ist also aufs Engste mit Deutschland verbunden.

Wie erinnern Sie sich an die allererste Zeit der Schulgründung?

Ich erinnere mich gerne an diese Zeit. Es war sehr inspirierend, auch wenn wir viele Abende in schier endlosen Sitzungen verbracht haben. Aber ich hatte das gute Gefühl, dass ich etwas wirklich Wichtiges mache.

Wie hat sich die Schule seither aus Ihrer Perspektive entwickelt? Und was sind jetzt die größten Herausforderungen aus Ihrer Sicht als Vorstandsmitglied?

Die Schule hat sich beeindruckend entwickelt – und das war nicht so ohne Weiteres zu erwarten. Es gab ja gerade zu Beginn auch viele Risiken und Unwägbarkeiten. Der deutschsprachige Kindergarten hat sich hervorragend etabliert und ist ein Anziehungspunkt für Eltern, die ihre Kinder an die Bildungssprache Deutsch heranführen wollen. Das Kollegium hat sich beständig entwickelt und erweitert, die Schule verfügt inzwischen über eine vorbildliche Infrastruktur. Herausforderungen für die weitere Entwicklung sind aus meiner Sicht die kontinuierliche Qualitätsentwicklung sowie die Weiterbildung der Lehrkräfte in einem internationalen Kollegium.

Wie sieht Ihre konkrete Arbeit für die Schule aus? Können Sie dazu einen kurzen Einblick geben?

Ich unterstütze die Schule in den letzten Jahren insbesondere in ihrer Kommunikation mit den georgischen Bildungsbehörden. Als Deutsche Schule im Ausland unterliegt sie ja zwei Schulaufsichten: der deutschen und der georgischen. Das ist eine enorme Herausforderung, das wissen wir auch von anderen internationalen Schule im Land. Hier kann ich begleiten und beraten.

Die Arbeit im Vorstand ist ein unbezahltes Ehrenamt. Was sind Sie von Beruf und wo arbeiten Sie, wenn Sie nicht gerade für die Schule aktiv sind?

Als Biologin habe ich lange an der Universität als Dozentin und Wissenschaftlerin gearbeitet. Seit zwölf Jahren bin ich eher in der Bildungspolitik tätig und leite das nationale Erasmus+ Büro. Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa. Georgien kann derzeit insbesondere an Programmen zur Förderung der Hochschulzusammenarbeit und zum Austausch von Studierenden und Professoren teilnehmen. Hier muss man sagen, dass Deutschland ein ganz wichtiger Partner für uns ist.